Les Contes d’Hoffmann

Regiepreis ring.award.03, Inszenierung des Antonia-Aktes

Concept

Voyage au bout de la nuit

In Jacques Offenbachs „Les contes d’Hoffmann“ werden Männerträume evoziert, die aus einem durch Abwesenheit verursachten Zustand des Rausches entstehen.
So ist die Grundperspektive eindeutig männlich: patriarchalisch geprägten Vorbildern und Ritualen folgend, irrt ein gemeinschaftlich erlebendes und handelndes Männerkollektiv durch die Wüste, in diesem Fall das Land der zunächst verschleierten, mysteriösen Frauen. Diese präsentieren sich anfänglich ganz den Erwartungen entsprechend höchst faszinierend, erweisen sich dann aber als wandelbar und unberechenbar. Ihr Sterben ist wie das Verschwinden einer Fata Morgana.
Aus dieser Erfahrung leitet sich beim Dichter Hoffman das ‚Nicht-lieben-können’ als Vorraussetzung für männliches Kunstschaffen ab. Die Frau muss ideal und fern bleiben: Projektionsfläche für Träume.
Konkret scheitern diese Frauen an ihren fremd gesteuerten Rollenmustern, d. h. ihr Sterben wird zum aktiven Ausbruchsversuch aus diesem männlichen System.

Credits

Inseznierung Claudia Blersch
Ausstattung Giulio Bernardi

With dem Gesangsteam des Richard Wagner Kulturverbands Helsinki

Produktion Theater Graz
Auführungen 2003

Kritik